Sethlina Messer, Js2
14. Februar 2022
Als es hieß, ich könnte doch einen kleinen Artikel zum Thema Valentinstag schreiben, hatte ich zunächst keine Ahnung, wie ich damit anfangen sollte. Um mir also ein wenig Inspiration zu verschaffen, entschied ich mich, mir in meinem engeren Umfeld mal eine Meinung zu diesem Tag einzuholen. Dabei kam Folgendes heraus:
„Find ich unnötig.“
„Das einzige Gute am Valentinstag ist, dass am Tag danach die Schokolade um 50 Prozent billiger ist.“
„Schön für Paare, wenn die unbedingt ’nen **schtritt brauchen, um sich ihre gegenseitige Liebe offen zu zeigen.“
„Liebe kann man das ganze Jahr jemandem gegenüber zeigen, man braucht dafür keinen speziellen Tag.“
„Ich brauch‘s nicht, aber warum nicht, tut ja keinem weh.“
„Den übertriebenen Konsum drum herum finde ich nicht gut, aber es ist ein guter Anlass, mal was zu zweit zu machen, da die Beziehung oft und schnell zu etwas Alltäglichem wird, und man sich daher nicht auf etwas Besonderes konzentrieren kann. Und wenn es schon einen Termin für so einen Tag gibt, kann man diesen auch nutzen.“
Die Meinungen bei diesem Thema gehen also sehr stark auseinander, wobei mir persönlich aufgefallen ist, dass sich Singles doch deutlich kritischer dazu äußern als Personen, die sich in einer Beziehung befinden. Unter anderem wurde auch die Kritik geäußert, dass der Valentinstag auch nur eine Erfindung der Industrie sei, die an dem übermäßigen Konsum von Schokoladenherzen, Blumen, Schmuck oder Ähnlichem verdienen will. Tatsächlich beruht der Valentinstag aber auf einem historischen Hintergrund: Die Geschichte um den Märtyrer St. Valentin ist zwar etwas umstritten, da es mehrere Heilige im Christentum mit ähnlichem Namen und gleichen Bedeutungen gab, die gängigste Überlieferung ist aber, dass Valentin im römischen Reich christliche Paare verheiratet hat, obwohl dies verboten war, und ihnen Blumen aus seinem Garten geschenkt hat. Eheschließungen unter seinem Namen standen angeblich unter einem guten Stern und er gilt schlussendlich auch als Schutzpatron der Liebenden. Somit konnten wir schon einmal klären, dass der Valentinstag keine Erfindung der Blumengeschäfte ist.
Dennoch erzielt er vor allem bei jungen Singles große Verbitterung, wenn sie niemanden haben, dem sie ihre Liebe erklären können. Dies ist häufig besonders niederschmetternd, weil man um diese Zeit besonders auf Social Media mit Werbung für Pärchenarmbändern oder perfekten Bildern von noch perfekteren Blumensträußen von den perfektesten Paaren überhäuft wird, #couplegoals. Doch sind wir mal ehrlich: Diese Bilder sind Fake, entsprechen nicht der Realität und repräsentieren nicht die alltägliche durchschnittliche Beziehung.
Jedoch kann der Valentinstag auch ein guter Anlass sein, sich in anderer Weise Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken. Zu dieser Erkenntnis bin ich durch ein interessantes Gespräch mit unserer Schulleiterin gekommen. Als ich ihr von einer möglichen Valentinstagaktion der SMV erzählt habe, ergab sich im Gespräch, dass es aufgrund des hohen Infektionsgeschehen sinnvoller ist, jene auf einen späteren Zeitraum zu verlegen. Sie schlug als mögliche Alternativbezeichnung „Tag der Sympathie“ vor, da es schließlich der Sinn dieses Tages sei, anderen seine Sympathie mitzuteilen. Diesen Gedankengang fand ich sehr schön, da man sich am Valentinstag auch wirklich überlegen kann, was für tolle Menschen man um sich herum hat, was für ein Glück es ist, sie im Leben zu haben und dass dies Grund genug ist, ihnen eine kleine Freude zu bereiten. Und nicht zuletzt sollten wir bei all der Liebe für andere auch nie ganz die Liebe zu uns selbst vergessen. So könnten wir diesen Tag auch einfach mal nutzen, uns selbst was zu gönnen, uns anzuschauen und uns klarzumachen, wie toll wir sind und worauf wir stolz sein können.
Love yourself, XOXO, der stellvertretende Amor