Interview mit Herrn Riedinger vom LGÖ

Unsere Interviewreihe, in der wir neue Kolleginnen und Kollegen vorstellen, geht weiter. Im heutigen Interview haben wir mit Herrn Riedinger gesprochen.

Unzensiert: Haben Sie sich gut hier in Östringen eingelebt?

Riedinger: Auf jeden Fall! Sehr schöne Schule, engagiertes Kollegium und ich fühle mich hier sehr wohl.

Unzensiert: Was war Ihr erster Eindruck?

Riedinger: Groß! Als ich hier für das erste Gespräch war und mir Schülerzahlen genannt wurden, dachte ich mir erstmal: Uff! Da kommt einiges auf mich zu. Aber andererseits bedeuten viele Schülerinnen und Schüler auch viele Eindrücke und viele Möglichkeiten und gerade in der Oberstufe kommt dann ein Kurs vielleicht auch eher zustande als an kleinen Schulen. Und wenn man irgendwelche Fragen hat, kann man natürlich auch viel mehr Leute fragen und das ist gerade am Anfang sehr hilfreich.

Unzensiert: Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Spielen Sie ein Instrument oder treiben Sie Sport?

Riedinger: Instrument gar nicht, musikalisch ist bei mir nur die Frau, die hat Musikwissenschaften studiert, aber ich höre gerne Musik und gehe auch auf Konzerte und Festivals. Zum Sport könnte man Boardsportarten sagen. Longboarden, Skateboarden, Surfen, Snowboarden, alles, was mit einem Brett unter meinen Füßen zu tun hat. In der Pandemie kam jetzt noch das Radfahren hinzu.

Unzensiert: Welche Musikrichtungen hören Sie?

Riedinger: Grundsätzlich höre ich sehr querbeet, aber heimisch fühle ich mich im Punk und Hardcore. Das ist die Musik, bei der ich entspannen kann und zu der ich auch auf Konzerte und Festivals gehe.

Unzensiert: Was war in Ihrer Schulzeit Ihr Lieblingsfach?

Riedinger: Die Naturwissenschaften kann man zusammenfassend sagen. Chemie hat mich natürlich am meisten interessiert, deshalb bin ich am Ende auch Chemielehrer geworden. Ich habe tatsächlich erst Chemie studiert und dann später auf Lehramt gewechselt. Andererseits habe ich auch immer gerne diskutiert, da waren die Geisteswissenschaften immer ganz interessant, aber Sprachen waren gar nicht mein Ding.

Unzensiert: Sie unterrichten Chemie und NwT, gibt es ein Fach, das Sie lieber unterrichten?

Riedinger: Würde ich so nicht sagen. Prinzipiell zwar ja, NwT, aber das liegt daran, dass in Chemie in den letzten Jahren viele Sachen aus Sicherheitsgründen gestrichen wurden, die mir immer Spaß gemacht haben und wo ich auch gesagt habe, dass das den Schülern viel bringt. Jetzt ist es ein sehr theorielastiges Fach geworden und da ist es manchmal schwer, es cool rüberzubringen. In NwT hat man noch die Möglichkeit, viel zu entwickeln, da noch vieles im Aufbau ist. Deshalb habe ich im Moment in NwT mehr Spaß.

Unzensiert: Sie haben NwT als Fach studiert, man hört immer mal wieder, dass solche Leute gerne von der freien Wirtschaft abgeworben werden. War das bei Ihnen auch so?

Riedinger: Jein. Prinzipiell ja, gerade ins Projektmanagement werden gerne Leute abgeworben. Aber da es so wenige NwT Lehrer gibt, haben die meisten Recruiter die gar nicht auf dem Schirm. Das kommt eher durch Nebenjobs.

Unzensiert: Gibt es Themen im Unterricht, die Sie besonders interessieren?

Riedinger: Generell mag ich es, wenn es einen Alltagsbezug hat. Mir geht es da meistens nicht um den Inhalt, sondern um die Kompetenz, die ich dabei vermittle. Jetzt aktuell mache in der 9. Klasse Forschung und Auswertung. Wenn man selbst mal eine kleine Forschung durchführt und diese auch bewertet, kann man dann auch im späteren Leben Studien besser bewerten.

Unzensiert: Was ist Ihr ultimativer Trick, um die Schulzeit entspannt zu überstehen?

Riedinger: Alles nicht so ernst nehmen. Ja, Schule ist wichtig und es gibt viele Studiengänge und Ausbildungen, wo es auf den Schnitt ankommt, da ist es natürlich ärgerlich, wenn es wegen einem Fach scheitert. Aber letztendlich geht es darum, sich selbst weiterzuentwickeln und wenn man sich klarmacht, wo man eigentlich hinwill, dann ist es auch nicht so schlimm, wenn man in einem Fachbereich nicht so gut ist, da man den vielleicht sowieso nicht mehr braucht. Wenn man sowas zu ernst nimmt, dann hat man nur mehr Stress.

Unzensiert: Und wenn es dann tatsächlich ein Thema gibt, das einen gar nicht interessiert, was ist Ihr Trick, um es trotzdem zu überstehen?

Riedinger: Auch da hilft, sich klarzumachen, wofür man das eigentlich braucht. Denn dann ist das mit einem Ende verbunden. Wenn man sich sagt, ich habe hier ein Fach, das muss ich abschließen, um weiterzukommen, aber ich brauche es später gar nicht mehr. Dann macht man sich klar, wo das Ende ist, und dann hat man auch ein Ziel, worauf man hinarbeiten kann.

Unzensiert: Was ist Ihnen auf Schülerseite für den Unterricht wichtig?

Riedinger: An sich würde ich sagen Begeisterung, wobei man das natürlich nicht immer mitbringen kann. Deshalb sage ich mal Gelassenheit. Meine Erfahrung ist, wenn man mit einer gewissen Gelassenheit ans Werk geht und versucht nicht gegen den Lehrer zu arbeiten, ist es für alle entspannter.

Unzensiert: Was ist Ihr Schlüssel für den perfekten Unterricht?

Riedinger: Ich versuche den Alltagsbezug herzustellen. Das geht natürlich nicht immer. Gerade in Chemie dauert es manchmal sehr lange, bis man so viel weiß, dass man das im Alltag wiederfindet, aber ich versuche, möglichst viel auf den Alltag zu übertragen.

Unzensiert: Haben Sie noch eine Botschaft für die Schulgemeinschaft?

Riedinger: Das soll jetzt nicht plakativ sein, aber carpe diem. Nutzt euren Tag, aber nicht im Sinne von „Steigert eure Produktivität“, sondern „Holt das Beste für euch aus dem Tag heraus“. Und das Beste muss am Ende des Tages nicht immer die gute Note sein.

Unzensiert: Danke für das Interview.

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