Am vergangenen Dienstag, den 9. November war Tom Belz zu einem spannenden und außergewöhnlichen Vortrag im Lichthof des Leibniz-Gymnasiums Östringen.
Wer ist Tom Belz? Tom Belz ist 34, von Beruf Erzieher, Influencer und Abenteurer
Seit seinem achten Lebensjahr lebt er aufgrund eines seltenen Krebsleidens mit nur noch einem Bein. Was sofort auffällt: Trotz seiner Behinderung ist Tom Belz ein ausgesprochen fröhlicher und lebenslustiger Mensch, der vor Energie und Begeisterung nur so sprüht.
Tom Belz erzählte zunächst von seiner unbeschwerten Kindheit in einem kleinen Ort in der Nähe von Offenbach und häufigen Reisen in die USA zur Familie seiner Mutter, dank der er zweisprachig aufwuchs. Von Anfang an stand der Sport in seinem Leben im Mittelpunkt. Schon als kleines Kind gehörte er zu den schnellsten in seiner Klasse.
Wie kam es zur Amputation? Nach über längere Zeit anhaltenden Schmerzen beim Laufen diagnostizierten die Ärzte bei ihm Knochenkrebs, ein sogenanntes Osteosarkom. Er kam daraufhin sofort auf die Krebsstation der Frankfurter Uniklinik. Trotz vieler Untersuchungen und einer weiteren Reise in die USA um auch dort ärztlichen Rat einzuholen, musste das Bein schließlich am 7. März 1996 amputiert werden. Da war er acht Jahre alt.
Sehr schnell nach der Operation war für ihn klar, dass er – soweit möglich – autonom bleiben und normal weiter leben will. Auch in der Schule forderte er auf Augenhöhe wie alle anderen Kinder behandelt zu werden. Sein Sportlehrer zeigte ihm, dass dies möglich ist, indem er seinen Sportunterricht für ihn anpasste. Der Sport wurde für ihn nun noch wichtiger, da er ihm die Möglichkeit bietet immer wieder neue Herausforderungen zu suchen. Tom Belz versuchte sich seither in den unterschiedlichsten Sportarten wie beispielsweise Surfen.
2018 kam es dann schließlich zur Idee zusammen mit seinem langjährigen Arzt den Kilimandscharo zu besteigen und daraus einen Dokumentarfilm zu machen, aus dem er Ausschnitte zeigte. Tom Belz sprach einerseits von den enormen körperlichen Belastungen wie der Kälte und der geringen Sauerstoffversorgung, andererseits aber auch von dem Stolz und dem unbeschreiblichen Glücksgefühl nach all den Strapazen den Gipfel erreicht zu haben.
„Jeder hat seinen eigenen Kilimandscharo“ war dann auch der Satz, den er seinem Publikum zum Abschluss seines Vortrags mit auf den Weg gab.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam von Simone Mack von der Stadtbücherei Östringen und Markus Vogt von der SMV des LGÖ organisiert.
Die Veranstaltung wurde durch den Deutschen Literaturfonds e.V. gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.