Vorstellung des Sozialpraktikums – Ein Tag voller Informationen und Möglichkeiten

von Ophelia Rödler (Kl. 9d), Fotos von Elsa Angerer (Kl. 10a)

Am 1. April 2025 stand für uns neunte Klassen die Vorstellung des Sozialpraktikum an, welches wir in der 10. Klasse durchführen sollen. Ich nehme euch mit in diesen spannenden und aufklärungsreichen Tag.  Was ist das Sozialpraktikum, welche Möglichkeiten haben wir und was ist „Aktion Tagwerk“ am LGÖ?

Einführung:

Noch leicht verschlafen nahm die ganze neunte Klassenstufe um Punkt 7:50 Uhr in unserer Aula Platz. Frau Sauer-Ege übernahm die Begrüßung und übergab dann an Julia Hagemeyer, die uns heute in einer kurzen Einführung das Sozialpraktikum erklären sollte. Frau Hagemeyer erzählte unter anderem, dass das Sozialpraktikum nicht nur Teil des Bildungsauftrags sei: Wir lernen auch Verantwortung zu überneh­men, dürfen einen Einblick in die soziale Berufswelt erhaschen und werden mit unterschied­lichsten Lebenssituationen konfrontiert. Abhalten sollen wir es in unserer Freizeit mit einer sozialen Tätigkeit. Genauere Fakten bekamen wir erst in unseren Klassenzimmern.

Dann stellte sie uns noch ein paar No-Gos im Sozialpraktikum vor. Wir sollen z.B. Grenzen und Regeln achten, aufmerksam sein, pünktlich und gepflegt erscheinen. Die Ziele des Sozialpraktikums sind das Erlernen, Hilfe zu leisten und sich ein Bewusstsein für den Dienst am Nächsten anzueignen.

Danach nutzte Frau Hagemeyer die Zeit, um uns über ihr Angebot für die offene Kinder- und Jugendstelle des Caritasverbands in Bruchsal, in dem sie arbeitet, zu informieren. Nicht nur ein Sozialpraktikum kann man dort ableisten, sondern auch ein Soziales Jahr oder man kann einfach so in der Freizeit dort arbeiten. 

Im Klassenzimmer:

Frau Appel, eine unserer zwei Klassenlehrer, startete das Kommunikationstraining mit einem Experiment. 
Eine Klassenkameradin und ich durften die Versuchskaninchen sein. Wir mussten uns in zwei unterschiedliche Ecken des Klassenzimmers setzen und Trennwände aufbauen, damit man unsere Tische nicht mehr sehen konnte. Dann bekamen wir jeweils beide das gleiche Bauklotz-Set und ich durfte zuerst etwas bauen. Daraufhin musste ich mein Gebautes so beschreiben, dass meine Klassenkameradin es nachbauen konnte, ohne dass sie Rückfragen stellen durfte. Am Ende sah es leider nicht wirklich wie mein Gebäude aus. Danach wurden zwei neue Leute gewählt, nur durften diesmal auch Rückfragen gestellt werden und am Ende sah das Ergebnis exakt gleich aus.

Der Versuch hat sehr viel Spaß gemacht und weil es nicht alle Schüler mit den Klötzen ausprobieren konnten, durften es alle mit Stift und Papier und einer Malvorlage ausprobieren. Es war deutlich einfacher, da ich es bereits einmal ausprobiert hatte, aber ich und meine Sitznachbarin verstanden zwei unter­schiedliche Dinge bei der Maßeinheit „Daumen“. Während ich „einen Daumen breit“ meinte, verstand sie „einen Daumen lang“.

Anschließend erklärten wir, welchen Bezug diese Übung zu unserem Sozial­praktikum hat. Dort wird es wichtig sein, mit den verschiedensten Menschen richtig und auf Augenhöhe zu kommunizieren und niemals Angst zu haben, nachzufragen. 
Zum Schluss wurde noch über gewaltfreie Kommunikation durch Ich-Botschaften gesprochen. 

In der dritten Stunde besprachen wir die Formalien unseres Praktikums. Wir müssen zwischen den Herbst- und Pfingstferien 20 Stunden in einer sozialen Einrichtung oder einer gesellschaftlich relevanten Institution arbeiten. Des Weiteren sollten wir wissen, wo die Formulare zu finden sind und dass wir nach dem Praktikum ein kurzes Referat in Ethik oder Religion präsentieren müssen.  

Ein Einblick in die Möglichkeiten:

Nach der großen Pause wurden wir in alphabetischer Reihenfolge der Vornamen in mehrere Gruppen eingeteilt und einem Lehrer zugewiesen.

Jugendtreff Östringen:

Meine Gruppe 6 (M; N; O und ein P) war zuerst für den Jugendtreff eingeteilt. Vorgestellt bekamen wir diesen in einem 100er Klassenraum von Elias Haremsa, dem Leiter des YOU-Jugendtreffs in Östringen. Er ist staatlich anerkannter Kinder­pädagoge und Mitarbeiter der Caritas. Durch seine Präsentation bekamen wir einen Einblick in die Einrichtung und den Alltag eines solchen Jugendtreffs. Wir könnten bei „offenen Treffs“, Ferienangeboten und Ausflügen dabei sein und unterstützen. Falls wir Interesse hätten, könnten wir einfach mal vorbeischauen und selbst ein Angebot machen. 

DRK (Deutsches Rotes Kreuz):

Nach den 20 Minuten beim Jugendtreff ging es auch schon zum nächsten Klassen­zimmer. Uns wurde das DRK im Generellen erklärt und ich war beeindruckt, dass dort 400.000 Menschen ehrenamtlich arbeiten. Die Aufgaben des DRKs sind z.B. humanitäre Hilfe, Zivil- und Katastrophenhilfe (meist im Ausland), Rettungsdienst und Blutspendedienst. Beim Praktikum könnten wir an der Jungrotkreuzstunde teilnehmen und diese mitorga­nisieren. Zudem wären wir bei Sanitätsdiensten, Bewir­tungs­einsätzen und Ferien­veranstaltungen dabei. Als Letztes zeigten uns die beiden Vortra­genden Katherina Bender und Dana Böttcher noch einen ihrer Einsatz­rucksäcke. 

Mikina Fachklinik: 

Unsere letzte Station war die Fachklinik, die in Bad Schönborn liegt. Die meisten waren von der Einrichtung total berührt und begeistert. Die Klinik ist spezialisiert auf Trauerkuren für Familien. Mit einer schönen Präsentation nahmen uns die Mitarbei­terinnen Dagmar Köditz und Sabrina Machado da Silva mit in ihre Klinik. Sie zeigten uns die Einrichtung, Therapieräume, Spielplätze und die Tiere. Dort werden Lamas, Alpakas, Hunde, Ziegen und Minischweine für tiergestützte Therapien eingesetzt. Zum Schluss zeigte sie uns die verschiedenen Bereiche, in denen wir arbeiten könnten. 

Gerne hätte ich auch noch die Workshops anderer Kooperationspartner gesehen, doch leider reichte die Zeit nicht für mehr als drei.  

Der Abschluss des Infotags:

In der sechsten Stunde stellte uns Leonard Weinmann (von der SMV) die „Aktion Tagwerk“ am LGÖ vor. Die Aktion wurde 2002 gegründet und wird bundesweit durchgeführt. Das Ziel ist es, am 14.5.2025, statt in die Schule zu gehen, für einen Erlös zu arbeiten. Dieser Erlös wird dann nach Afrika (Ruanda und Uganda) gespendet, um dort zu helfen, insbesondere den Kinder­familien. Das sind Kinder, die ohne Eltern aufwachsen und das älteste Kind hat die Verantwortung übernommen. Nach dem Aktionstag gibt es eine Teilnahmebestätigung und das tolle Gefühl, anderen Kindern geholfen zu haben.

Zudem bedankte sich Frau Sauer-Ege bei den Kooperationspartner im Namen der ganzen Schule für die tollen Workshops.

Am Ende trafen wir uns alle noch einmal in den alphabetischen Gruppen und machten eine Feedbackrunde. 

Alles in allem war es ein sehr spannender und aufschlussreicher Tag, der uns geholfen hat, uns für das Sozialpraktikum vorzubereiten. Ich freue mich, bald meins abzuhalten, und bin sehr gespannt, was meine Klassen­kameraden von ihrem Praktikum erzählen werden. 

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