Projekttage 2025 am LGÖ

Freitag, 8:00 Uhr, die Projekttage beginnen – allen Schülerinnen und Schülern ist klar, die nächsten Tage laufen etwas anders: Keine Rechenaufgaben, keine Vokabeln – dafür Sägen, Diskutieren, Tüfteln und Ideen, die zum Nachdenken anregen: Zum Nachdenken über die nachhaltigere Gestaltung von Abläufen an der Schule und zuhause sowie die Integration von Nachhaltigkeit in unseren Schulalltag.
Zu diesem Zweck finden in diesem Jahr Projekttage zum Thema Nachhaltigkeit statt. Die Projekte erstrecken sich von Foodsaving über Fahrradreparatur, bis hin zur Auseinandersetzung mit nachhaltigen Staatsfinanzen.

Doch warum ist Nachhaltigkeit so wichtig für unser alltägliches Leben?
Vor allem für uns als Schülerinnen und Schüler ist das Thema natürlich essenziell, denn: Nachhaltigkeit bedeutet, verantwortungsvoll mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen – damit nicht nur wir heute gut leben können, sondern auch zukünftige Generationen. Der Begriff Nachhaltigkeit stützt sich auf drei zentrale Säulen: Zum einen auf die Ökologie, also den Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen; zum anderen auf das Soziale, also auf Gerechtigkeit, faire Lebensbedingungen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft; darüber hinaus auch auf die Ökonomie, also eine Wirtschaft, die langfristig funktioniert, ohne die Umwelt oder Menschen zu benachteiligen.
Ziel der Nachhaltigkeit ist es, diese drei Säulen im Gleichgewicht zu halten.

Die Projekttage beginnen am Freitag, den 25. Juli und enden am Dienstag, den 29. Juli in einer Vorstellung der Ergebnisse. Insgesamt haben sich die Schülerinnen und Schüler in 57 Projekten eingefunden. Neben Klassenprojekten ermöglicht die Schule auch stufenübergreifende Projekte, welche das Gemeinschaftsgefühl unserer Schule noch weiter festigen.

Nun stellt sich die Frage, weshalb die Projekttage durchgeführt werden.
Die Initiative ging ursprünglich von zwei ehemaligen Schülersprechern aus, um größere Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema der Nachhaltigkeit zu lenken. Diese brachten den Vorschlag schon am Ende des letzten Schuljahres ein, jedoch konnte er erst im aktuell laufenden Schuljahr umgesetzt werden.

Zum Thema der Projekttage haben wir auch ein Interview mit Frau Sauer-Ege, der Schulleitung des Leibniz Gymnasiums Östringen, geführt. Folgende Fragen hat sie uns hierfür beantwortet:

  1. Was bedeutet Nachhaltigkeit an der Schule für Sie und warum wurde dieses Thema für die Projekttage ausgewählt?
    Darauf antwortet Frau Sauer-Ege, dass ihr das Thema Nachhaltigkeit persönlich und den Schülersprechern, die die Idee für die Projekttage hatten, sehr am Herzen liege, darum sei es prädestiniert und habe sozusagen auf dem „Präsentierteller“ gelegen. Zudem meinte sie: „Wo, wenn nicht an der Schule, sollte das Thema Nachhaltigkeit ausführlich behandelt werden?“ Denn gerade junge Menschen, die später einmal Verantwortung in der Gesellschaft übernähmen, müssten darüber informiert werden und es sei wichtig, dass sie das Thema fest in ihrem Kopf verankert hätten.

  2. Was erhoffen Sie sich von den Projekttagen für Schülerinnen und Schülern bzw. Lehrerinnen und Lehrer?
    Dazu meinte sie, dass sie sich ein Umdenken von sowohl Schülerinnen und Schülern als auch Lehrerinnen und Lehrern erhoffe, denn auch gerade jüngere Kolleginnen und Kollegen sollten reflektieren. Zu diesem Thema fiel ihr ein Buch von Roger Willemsen mit dem Titel „Wer wir waren“ ein. In dem Buch geht es darum, dass die Menschen in 100 Jahren auf unser heutiges Handeln zurückblicken. Für sie ist die jetzige Gegenwart schon Vergangenheit, dementsprechend kennen sie die Folgen unserer Handlungen. Aus dem Buch gebe es auch ein sehr aussagekräftiges Zitat, das wie folgt laute: „Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten.“ Ihrer Meinung nach ein sehr starkes Zitat, welches treffend unsere jetzige Lage beschreibe.

  3. Welche Auswirkungen haben die Projekttage Ihrer Meinung nach auf die Stadt Östringen und den näheren Umkreis?
    Die Projekttage hätten verschiedene Auswirkungen, die punktuell etwas bewirken können. Denn: „Jeder kommt aus seiner eigenen kleinen Öffentlichkeit.“ Somit könne das Bewusstsein vielerorts geschärft werden. Das Bewusstsein darüber, wie man nachhaltig handeln kann, ohne auf viel verzichten zu müssen.

  4. Welche Projekte finden Sie am bedeutendsten für die Projekttage?
    Frau Sauer-Ege ist der Meinung, dass man keines der Projekte priorisieren könne, denn jedes Projekt habe seinen eigenen Platz an einer eigenen wichtigen Stelle. Für sie bedeutet Nachhaltigkeit nichts anderes als Zukunftsfähigkeit, und alles müsse nachhaltiger und somit zukunftsfähiger werden.

  5. Sind für Sie alle Bereiche der Nachhaltigkeit abgedeckt oder hätten Sie sich ein weiteres Projekt gewünscht?
    Darauf erwiderte sie, dass durch die große Vielfalt an Projekten viele Interessenbereiche abgedeckt seien und dadurch eine große Differenzierung der Projekte bestehe. Aber selbstverständlich gebe es immer noch Raum für weitere Ideen, jedoch könne man nicht immer alles haben.

  6. Bei welchem Projekt hätten Sie sich als Schülerin angemeldet?
    Als Schülerin hätte sie sich beim Projekt „Biodiversität auf dem Schulgelände“ angemeldet, passend zu ihrem Interesse seit dem Kindesalter, welches sie zu ihrem Biologiestudium bewogen hat.

Auch eigene Eindrücke konnten wir bereits bei folgenden Projekten sammeln:

  1. Kettenreaktion 2.0 – weil alles mit Allem zusammenhängt
    Auch wenn der Titel des Projekts keine konkrete Vorstellung erlaubt, konnten wir feststellen, dass mehr dahinter steckt. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler erarbeiteten, in zwei Gruppen aufgeteilt, eine interaktive Präsentation und einen Podcast. Die Präsentation dient zur Aufklärung von siebten und achten Klassen. Diesen wird das Thema der Nachhaltigkeit durch spielerisches Lernen nähergebracht, sodass sie Zusammenhänge leichter verstehen können.
    Doch wieso trägt dieses Projekt nun den Namen „Kettenreaktion 2.0“? Die Idee entstand beim Hören eines gleichnamigen Podcasts des WDR. Dieser behandelt Themen wie Klimawandel und ökologische Zusammenhänge satirisch.
    Der von den Schülerinnen und Schülern kreierte Podcast befasst sich mit dem Wasserverbrauch einer Avocado. Wir durften lernen, dass die Produktion einer einzelnen Avocado 300 Liter Wasser benötigt, bis sie verzehrt werden kann. Da das Thema Wassermangel vor allem in Entwicklungsländern, aber auch schon in Europa (siehe Spanien) ein gravierendes Problem darstellt, ist es umso wichtiger gerade die jüngeren Generationen darüber zu informieren.

  2. Workshop Schokolade
    Von der Bohne zur Tafel – dieses Projekt beleuchtet alle Aspekte, positiv wie negativ, die bei der Herstellung einer Schokoladentafel zu berücksichtigen sind. Die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer erstellen Plakate, um Schülerinnen und Schüler bei der Projektvorstellung über dieses Thema zu informieren. Zum Beispiel erfährt man, welche Faktoren eine Rolle spielen, um die nachhaltige Herstellung sicherzustellen. Dabei wird Rücksicht auf verschiedene Siegel genommen, die sich auf laufende Kontrollen z. B. der Entlohnung der Landwirte sowie der Verwendung von Palmöl stützen.


  3. Taste the Waste – zu gut zum Wegwerfen
    Bei diesem Projekt interviewten wir zuerst die Lehrerinnen, die es anbieten, Frau Remy-Salopiata und Frau Schwager.
    Das Thema des Projekts handelt von der Wiederverwendung von (fast) abgelaufenen Lebensmitteln aus Supermärkten und Haushalten. Die Teilnehmenden lernen hier, wie sie sogar aus Bananenschalen Chips herstellen können. Aber auch Kaiserschmarren mit Apfelbrei, Shakshuka, Nussecken und herzhaften Brotauflauf bereiten die Schülerinnen und Schüler zu.
    Nun wissen sie, wie sie im Alltag Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, aber dennoch genießbar sind, verwerten können. So kann Lebensmittelverschwendung verringert werden.

Falls weiteres Interesse zu anderen spannenden Projekten besteht, können Sie sich in der Projekttagezeitung einen genaueren Überblick über die Inhalte der einzelnen Projekte verschaffen:

https://cloud.lgoe.de/index.php/s/fDmSxbHZk4rg5xQ

Die Projekttage zum Thema Nachhaltigkeit haben gezeigt, wie vielfältig und wichtig dieses Thema für unseren Alltag ist. In den verschiedenen Projektgruppen konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern auch praktisch erleben, wie nachhaltiges Handeln funktioniert. Sei es bei der Entwicklung von Biodiversität auf dem Schulgelände, bei der Herstellung von Gerichten aus abgelaufenen Lebensmitteln oder beim Aufnehmen eines Podcasts, uns Schülerinnen und Schülern wurde vor Augen geführt, wie vielfältig Ansätze zur Nachhaltigkeit sein können und dass man gemeinschaftlich mehr erreichen kann als für sich alleine.

Darüber hinaus gibt es noch einen Trailer, der Ihnen weitere Einblicke in die Arbeit der Schülerinnen und Schüler während der Projekttage am Leibniz-Gymnasium 2025 verschafft:


https://cloud.lgoe.de/index.php/s/PpjjPfAWadACBzX

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